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Forró

Brasiliens zünftiger Nordosten

ca. 1880 - 1958
Forro ca. 1880 - 1958

ca. 1880 - 1958


Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gibt es Forromusik in Brasilien. Ursprünglich auf die nordöstlichen Bundesstaaten begrenzt, verbreitet sich der Forro ab Mitte des 20.Jahrhunderts in ganz Brasilien. Mit Luiz Gonzaga wird Forró, und dabei vor allem der Baião, im ganzen Land populär.

1958 - 1962
Forro 1958 - 1962

1958 - 1962


Ende der 1950er Jahre wird Forro auch in den USA und Europa international bekannt. Bald begrenzt sich aber das internationale Interesse an brasilianischer Musik auf den Bossa Nova.

1960 - 1985
Forro 1960 - 1985

1960 - 1985


Mit den Immigranten, die in immer neuen Wellen vor den Dürrekatastrophen des Nordostens in die Großstädte flüchten, setzt sich der Forró in den Metropolen fest. Vor allem in São Paulo bekommt der Forró ab den 60er Jahren des 20.Jahrhunderts neue Popularität. Vor allem in den von Immigranten aus dem Nordosten bewohnten Stadtvierteln werde Lokale eröffnet in denen zu Forromusik getanzt und gefeiert wird. Im Forró universitário öffnet sich der klassische Forró ab 1962 für neue Klangfarben: es kommen neue Instrumente wie Bass und Gitarre zum Einsatz. Es entsteht eine Pop Version des Forró.

1985 - heute
Forro 1985 - heute

1985 - heute


Auch die Größen der MPB ( Musica Popular Brasileira) wie Gilberto Gil, Gal Costa oder Alceu Valença flirten immer wieder mit dem Forró, und spielen manchmal sogar ganze Forró Alben ein.(Valença „Forro de todos os tempos“ 1998, Gilberto Gil „Eu,tu,eles“ 2001). Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erreichen Bands aus dem Nordosten mit einem „Schlager Forró“ immense Bekanntheit. Mit viel Synthesizerklang angereichert, einfachen Texten und viel Show erzielen Gruppen wie Banda Calypso oder Mastruz com Leite große Umsätze. Nach wie vor gibt es auch im ganzen Nordosten Brasiliens den ursprünglichen Forró vom ´Fuß der Berge´ (Forró pé de serra). In den Texten wird vom Leben, den Lieben und den Nöten der einfachen Leute erzählt. Sanfona, Zabumba und Triangel sind die Begleitinstrumente.


Was bedeutet Forró?

Das Wort Forró stammt wahrscheinlich von dem Begriff Forbodó aus dem Norden Portugals ab. Mit Forbodó bezeichnete man seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die oft ausschweifenden Feste und Tanzvergnügungen der einfachen Leute. Die Legende sagt, dass Forró vom englischen „For all“ abstammt. Während des Baus der Bahnstrecke in Pernambuco sollen die englischen Konstrukteure Arbeiter und Bevölkerung zum Feierabend Schwof, dem Forró, eingeladen haben. Diese Theorie gilt mittlerweile als widerlegt.

Was ist Forró?

Forró ist ein Musikstil aus dem Nordosten Brasiliens. Unter diesem Namen wird eine Familie verwandter Rhythmen zusammengefasst: Baião, Forró, Xaxado, Xote und Arrasta pé. Arrasta pé („Schleif den Fuß“) bekam seinen Namen durch die charakteristischen Tanzbewegungen: Die Fußsohlen schleifen bei den Tanzschritten auf dem Boden entlang. Forró ist ein flotter, akzentuiert gespielter Baião. Diese beiden Rhythmen standen Pate bei der Geburt des Lambadas, der auch den typischen Tanzstil übernahm. Xote ist ein langsamerer Rhythmus, mit einem besonderen Swing, inspiriert von Polka und Mazurka. Als Forró bezeichnet man aber nicht nur diese Rhythmusfamilie, sondern auch den dazugehörigen Tanzstil sowie das Fest, auf dem diese Musik gespielt und getanzt wird. Auf zum Forró!

Zu einem zünftigen Forró gehören Zabumba, Triangel und Akkordeon


Welche Instrumente werden im Forró gespielt?


Für eine zünftige Forró Band braucht man drei Instrumente: Eine Sanfona - eine Knopfziehharmonika mit ursprünglich 8 Bässen (oder alternativ ein Akkordeon), eine Zabumba und eine Triangel, manchmal kommt noch ein Agogô dazu. Meistens ist der Sanfonaspieler auch der Sänger. Die Bauart und auch die Spieltechnik der Zabumba erinnert stark an die Davul, eine zwei-fellige Trommel, die auf der tiefer klingenden Seite mit einem Schlägel, auf der gegenüberliegenden, höher klingenden Fellseite mit einer elastischen Gerte gespielt wird. Die Davul trifft man in ganz Osteuropa, dem Vorderen Orient sowie in Nordafrika an. Die Triangeln haben meist eine andere Form als die aus Europa bekannten.


Übergroße Triangeln

Bei den häufig in Brasilien angetroffenen Triangeln ist die Basis breiter als die beiden anderen  Seiten des Instruments. So bekommt man ein großes und lautes Instrument, das auch bei flottem Tempo leicht zu spielen ist. In den ländlichen Gebieten des brasilianischen Nordostens sieht man oft auch einfache, aus Baustahl gebogene Triangeln. Im aktuellen Pop- und Schlager Forró sieht man nach wie vor die traditionellen Instrumente. Aber der Gesamtklang wird durch modernes Instrumentarium aufgemotzt. Synthesizer, Bass, Gitarre und Schlagzeug sorgen für einen Sound, der sich mehr an der bahianischen `Axé Music´ als am traditionellen Dreiklang von Zabumba, Triangel und Akkordeon orientiert.


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