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Tipps für Deinen Einkauf
Felle - Kaufberatung

In der brasilianischen Percussionwelt gibt es die unterschiedlichsten Felle. Man unterscheidet zwischen Schlag- und Resonanzfell, es gibt klare, milchige, beschichtete und mehrschichtige Felle, viele davon in mehreren Stärken. Mit verschiedenen Eigenschaften kannst Du den Klang beeinflussen und Effekte wie Obertöne, Basslage, Höhe oder Ausschwingverhalten des Felles erzielen. Jedes Instrument hat von Haus aus seine Klangeigenarten, die mit dem Kesselmaterial, der Stärke des Kessels und der Größe des Instrumentes zusammenhängen.

Irgendwann hat jedes Fell seine sieben Leben hinter sich. Damit Du Dir bei der Auswahl Deines neuen Felles leichter tust, haben wir ein paar Informationen für Dich zusammengestellt.

Wenn Du ein Ersatzfell für Dein Instrument kaufst, empfehlen wir, Felle der gleichen Marke wie das Instrument zu verwenden, da diese für gewöhnlich problemlos passen. Bei markenfremden Fellen kann die Passform abweichen, wofür wir keine Gewährleistung anbieten können. Wenn Du nicht ganz sicher bist, frag uns!

 

Schlagfell - Resonanzfell

Schlag- und Resonanzfell haben andere Funktionen. Das Schlagfell ist dafür zuständig, die Energie des Schlages abzufangen und in Sound umzuwandeln. Das Schlagfell ist besonders wichtig für die Qualität des Attacks, für Reboundeigenschaften sowie Haltbarkeit.

Das Resonanzfell steht für seinen Namen - es lässt Resonanz entstehen, unterstützt und verstärkt die Frequenzen, die auf dem Schlagfell erzeugt werden und hat durch seine Stimmung und den Kessel Einfluss auf das gesamte Soundspektrum und somit den Charakter der Trommel.

Nylon

Nylonfelle sind die Allrounder unter den Fellen. Eigentlich sind sie aus Polyester, doch umgangssprachlich hat sich Nylon eingebürgert. Man findet sie quer durch fast alle brasilianischen Styles, und mit wenigen Ausnahmen auf fast allen brasilianischen Percussion Instrumenten. Es gibt sie in verschiedenen Stärken, was den Sound und die Haltbarkeit beeinflusst.

Die klassischen Nylonfelle gibt es in dünn, mittel oder schwer. Ein dünnes Fell spricht leicht an, erzeugt einen klaren Ton, schwingt leichter und erzeugt Obertöne. Dafür sind dünne Felle nicht ganz so haltbar und kassieren schneller mal eine Delle. Ein dickeres Nylonfell hat mehr Tiefenanteil im Klangspektrum, also weniger Nachhall, weniger Obertöne etc. was daran liegt, dass mehr Masse zum Schwingen gebracht wird. Dafür sind sie haltbarer. Mehrschichtige Nylonfelle haben einen warmen, trockeneren Klang und sind vor allem bei den tiefen Surdos beliebt.


Es gibt Nylonfelle auch mit verschiedenen Beschichtungen, z.B. Vintagefelle, die mit Fiberglasfasern beschichtet sind.


Normale Nylonfelle kannst Du sogar bedrucken lassen. Sie sind außerdem wetterfest und auch sonst recht pflegeleicht. Ihr Klang variiert von hell und obertonreich bis warm und bassig, gut gestimmt haben sie einen definierten Attack, das macht den Sound schön knackig. Der Ton entsteht natürlich immer auch im Zusammenhang mit dem Material des Instrumentenkessels. Nylonfelle findet man auf Tamborim, Caixa und Snare, Repinique, Bacurinha, Charuto, Timbal, Surdo, Repique de Mão u.a.

Korinofelle oder auch Nappafelle

Korinofelle sind mehrlagige, übereinandergelegte Kunststoffschichten, die einen bassigen, warmen und weichen Ton erzeugen. Oft scheiden sich hier die Geister, denn durch den geringen Attack, also einem recht undefinierten Ton, sind zu viele Korinofelle in einer Bateria schnell zu viel des Guten. Der Sound wird dann aus einigen Metern Entfernung schwammig und wummerig. Aus musikalischer Sicht ist der Einsatz von wenigen Korinofellen sinnvoll, das erhöht den bassigen Effekt ohne die Definiertheit des Sounds zu beeinflussen.

Korinofelle sollte man gegen Wettereinflüsse schützen bzw. sie nach einem Regenguss gut abtrocknen. Sie sind außerdem recht empfindlich auf zu harte Schlägel. Das Material beult aus und die Lagen lösen sich voneinander, so kann keine Schwingung mehr entstehen und der Effekt ist kaputt. Nur ganz weiche Schlägel sind für Korinofelle geeignet!
Typischerweise sind Korinofelle bei Afro Samba Styles und Samba Reggae zu finden. Korinofelle haben außerdem ein sehr weiches Spielgefühl. Auch kleine Surdos und Handtrommeln wie Rebolo und Tan Tan lassen sich mit einem Korinofell wunderbar tief stimmen.

Invertierte Korinofelle

Ein Nappafell mit einem wirklich guten und noch relativ neuem Konzept! Wie beim klassischen Korinofell sind auch hier mehrere Lagen Kunststoff zu einem Fell verarbeitet, nur dass die Reihenfolge der Schichten anders ist: Das Nappafell liegt auf der Innenseite des doppellagigen Fells, das weiße Nylonfell auf der Oberseite. Der Ton wird dadurch voll und bassig, der Anschlag bleibt jedoch klar und akzentuiert. Bisher musste man den satten Ton eines normalen Korinofells mit einem gehörigen Verlust des definierten Attacks bezahlen. Mit dem invertierten Korinofell kannst Du beides haben - Wumme und Attack!

Naturfelle

Naturfelle sind etwas Besonderes. Wie der Name schon sagt, sind sie Naturprodukte, jedes Fell ist ein Unikat aus einem Tier, hat eine andere Zeichnung, eine andere Farbe oder eine andere Stärke. Wir achten darauf, dass Naturprodukte unserem Qualitätsanspruch gerecht werden, eine gewisse Individualität gibt es bei Naturfellen jedoch immer, und das ist gut so.

Naturfelle klingen toll und definiert, in großen Größen haben sie wunderschöne Bässe, auf Holzkesseln entwickeln sie beeindruckende Energien (Maracatu).
Typisch sind Naturfelle vor allem in den Rio Style Batucadas, dort werden sie mit harten, kaum gepolsterten Schlägeln gespielt. Auf kleineren Instrumenten wie kleinen Timbals, TanTans oder Pandeiros werden sie mit der Hand gespielt. Das Tamborim beim Samba de Mesa ist ebenfalls häufig mit Naturfell bespannt und wird mit einem dünnen Stick statt mit einem Kunststoff Beater gespielt. Naturfelle gibt es auf Aluringen, auf Holzringen oder zum selber-aufziehen als Rohling.

Gegen Wetter muss man Naturfelle gut schützen. Viele Sambistas aus regnerischen Gefilden haben sich daher eine dünne Kunststofffolie zugelegt, die man bei Schlechtwetter Gigs zwischen Naturfell und Spannring ziehen kann.
Naturfelle werden nach dem Spielen entspannt, das ist wichtig denn sie passen sich der Luftfeuchtigkeit an. Damit sie nicht reißen oder sich verformen, löst man die Spannung vom Fell. Wo Naturfelle sind, wird immer viel gestimmt. Bei längeren Gigs ist es sinnvoll, auch zwischendurch mal nachzustimmen.
Naturfelle auf Holzringen verziehen sich oft, wenn sie noch nicht auf den Kessel gezogen sind, so dass der Holzring aussieht, als würde er ‚eiern‘. Das ist normal und durch die wechselnde Luftfeuchtigkeit hier in Europa bedingt. Durch etwas Anfeuchten des Felles beim Aufziehen, bekommt man diese Deformierung leicht wieder weg, das Fell passt sich dann beim Trocknen ganz seinem Kessel an. Auf keinen Fall solltest Du für das Trocknen Hilfsmittel verwenden. Einfach an der Luft, keine pralle Sonne, kein Föhn oder andere Heizmittel.

Guter Sound braucht eben Zeit.

Anfeuchten ist aber kein Muss, normalerweise bekommt man das Fell einfach auf den Kessel gedrückt. Das hört sich nach viel Arbeit an, und zugegeben sind Naturfelle nicht ganz pflegeleicht, aber der Klang ist wunderschön, unverkennbar und natürlich authentisch brasilianisch.

Resonanzfelle

Resonanzfelle sind einlagige, dünne Felle, die den Schlagfellen gegenüberliegen. Es lässt Resonanz entstehen, unterstützt und verstärkt die Frequenzen, die auf dem Schlagfell erzeugt werden und hat durch seine Stimmung und seine Wechselwirkung mit dem Kessel Einfluss auf das gesamte Soundspektrum und somit den Charakter der Trommel.

Bei Caixas mit Snareteppich hat das Resonanzfell eine besonders wichtige Bedeutung, denn der typisch schnarrende Sound kommt nur mit einem stark schwingenden, dünnen Resonanzfell zur Geltung. Typische Resonanzfelle sind so dünn, dass sie sich nicht extrem stimmen und bespielen lassen, daher sind sie für Repinique oder Rio Caixa ungeeignet. Bei einigen Sambainstrumenten wie zum Beispiel der Surdo, der Rio-Style Caixa oder der Repinique kannst Du dasselbe Fell als Resonanzfell benutzen, das Du auch als Schlagfell benutzt. Prinzipiell ist aber nicht verkehrt, ein dünneres Resonanzfell zu nehmen.

Die Kombination der P3 / Super Nylon (dick) als Schlagfell mit einem P2 / Nylon (mittel) als Resonanzfell ist recht typisch im Samba. Snares haben häufig die hauchdünnen Resonanzfelle, im Samba Reggae sieht man aber auch oft die Kombination zweier gleicher Schlagfelle auf beiden Seiten.

Die Kombination aus 2 sehr dicken Fellen als Schlag- und Resonanzfell ist nicht empfehlenswert, der Sound kann nicht genug schwingen und klingt kränkelnd.

Coated Felle

Coated Felle sind typische Schlagzeugfelle, die auch im Samba zum Einsatz kommen. Nylon mit einer Beschichtung aus rauem Kunststoff hat den tieferen Sinn, das schwingende Gewicht zu erhöhen und einen stärkeren Tiefenanteil zu erlangen. Damit umgehst Du lästige Obertöne auf Deiner Snaredrum.

Wir haben auch Tamborins mit coated Fellen, das sind Instrumente für Percussionsests, die häufig mit Besen oder anderen Spezialsticks gespielt werden. Auch hier hat das coated Fell das Ziel, einen möglichst definierten Sound zu erzeugen.

Hydraulik Felle

Hydraulik Felle oder auch Ölfelle sind doppellagige Nylonfelle, die ausschließlich als Schlagfelle dienen. Diese Fellart ist besonders beliebt bei Drummern und Sambistas, die einen dunklen Ton mit langsamem Attack und schnellem Decay mögen. Der kurze Sustain entsteht durch die zwei Felllagen, die nur schwer schwingen und somit ungewollte Obertöne gründlich ausbremsen und je nach Dicke sogar unterdrücken. Wie ihr euch schon gedacht habt, bestehen zweilagige Felle aus zwei aufeinanderliegenden Schichten. Der Zwischenraum dieser Felle ist in der Regel mit einer dünnen Schicht Spezialöl gefüllt, das zusätzlich das Klangbild beeinflusst. Dadurch haben diese Felle extrem wenig Sustain. Dickere bzw. Doppellagige Felle sind materialbedingt außerdem langlebiger als dünne.

Ein Hydraulik Fell ist für Dich geeignet wenn Du folgende Klangeigenschaften schätzt:
- dunkler Toncharakter
- keinen oder nur sehr wenig Sustain
- Obertöne auf ein Minimum reduziert
- schneller Decay (Abfallen des Tons vom Maximum bis 0)
- bei Surdofellen: schöne, dunkle aber nicht zu hallende Bässe
- langsamer Attack

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